ADEG KULCSAR

Kaufmann zu sein sei so viel mehr, als die meisten Menschen landläufig annehmen, sagt Michael Kulcsar. „Ich stehe nicht nur im Geschäft und mache nebenbei ein bisschen Buchhaltung.“ Worauf der Kaufmann abzielt, sind die vielen Aufgaben rundherum, die er abwickelt. Da ist zum einen das Energiemanagement, weil „so ein Markt wirklich viel Strom braucht“. Dazu kommt die für ihn größte Herausforderung – das Personalmanagement, für welches das richtige Gespür gefragt ist. Die 15 Mitarbeiter:innen, die er beschäftigt, hat er von seinem Vorgänger übernommen. „Jeder Mitarbeiter ist anders, mit jedem geht man ein klein wenig anders um. Darauf kann einen keine noch so gute Einschulung vorbereiten, hier lernt man am besten und schnellsten durch eigene Erfahrung“, ist der 32-Jährige überzeugt. So wie die Mitarbeiter:innen unterschiedlich sind, gibt es auch unter den Kunden:innen die verschiedensten Charaktere. Viele Kunden:innen begegnen ihm ihrerseits auch mit großer Freundlichkeit und Dankbarkeit. „Gerade die älteren Menschen im Ort sind glücklich darüber, dass ihnen die bequeme, fußläufige Einkaufsmöglichkeit erhalten geblieben ist.“ Immer wieder bekommt er positives Feedback zum Sortiment, das er mit viel Leidenschaft und Sorgfalt auswählt.

DIE MUSIK, DIE KULCSAR IN SEINEM ARBEITSLEBEN davor so intensiv begleitet hat, ist ihm mit seiner Gitarre erhalten geblieben. So oft wie früher kommt er allerdings nicht mehr dazu, auf ihr zu spielen. Das Arbeitspensum ist als selbstständiger ADEG Kaufmann höher, als es in seinem angestellten Job war, aber er zählt seine Stunden gar nicht so genau, weil sie für ihn keine Rolle spielen. „Das Arbeiten als Selbstständiger ist ganz anders, als wenn man irgendwo angestellt ist. Ich mache meine Arbeit nur für mich, das macht einen riesigen Unterschied.“ Die freien Sonntage genießt er trotz Freude an der Arbeit sehr. Oft zieht es ihn und seine Freundin Conny hinaus in die Berge, die sie auf dem Mountainbike durchstreifen.

Wenn er länger am Stück frei hat und ein, zwei Wochen Urlaub macht, tut ihm eine Erkenntnis immer wieder gut: „Das Rad dreht sich weiter, auch wenn ich nicht da bin.“ Selbstständig sein ist gut, loslassen zwischendurch aber auch. Danach ist das Eintauchen ins Kaufmannsleben umso schöner.

ADEG Kaufmann Michael Kulcsar über sein Erfolgsrezept, Kundenfreundlichkeit und ein ganz besonderes Möbelstück in seinem Markt.

WAS IST IHNEN BEI IHREN MITARBEITERN BESONDERS WICHTIG?

Ich finde, das A & O ist Freundlichkeit gegenüber unseren Kunden. Darauf lege ich bei meinen Mitarbeitern großen Wert. Außerdem ist mir wichtig, dass sich meine Mitarbeiter bemühen, ihre Arbeit gut zu machen.

WAS IST DAS SCHÖNSTE AN IHREM BERUF?

Besonders schätze ich den Umgang mit Menschen beziehungsweise mit unseren Kunden. Und wenn ich unsere Kunden zufriedenstellen und ihre Wünsche erfüllen kann, macht mich das glücklich.

WELCHE BESONDERHEITEN BIETET IHR MARKT?

Wir haben ein feines Sortiment an regionalen Produkten – von Honig über Butterschmalz bis zu Zirbenpölstern. Das Regal, in dem die Waren angeboten werden, hat mein Bruder, ein gelernter Zimmerer, angefertigt. Es sieht aus wie eine Blockhütte.

WELCHE ARBEITSHANDGRIFFE BEHERRSCHEN SIE IM SCHLAF?

Alltägliche Tätigkeiten wie zum Beispiel das Etikettendrucken sind mir schon in Fleisch und Blut übergegangen. Das Bestellen von Waren beherrsche ich ebenfalls aus dem Effeff.

WELCHER ARBEITSBEREICH IM MARKT IST IHNEN AM LIEBSTEN?

Ich mag den Mix aus organisatorischer Tätigkeit im Büro und der Arbeit direkt im Markt, zum Beispiel an der Kassa oder beim Wareneinräumen. Die eine Arbeit wäre ohne die andere nichts – zwischendurch braucht man aber auch das Büro als Rückzugsort.