Der Bärlauch ist ein mehrjähriges Zwiebelgewächs, das eine Höhe von 20 bis 30 cm erreicht und im Frühjahr bevorzugt in schattigen Laubwäldern austreibt. Er wird volkstümlich auch Hexenzwiebel, Ramsen, Waldknoblauch, wilder Knofel oder Zigeunerlauch genannt.
Pflanzenfamilie
Amarylllisgewächse
Saison
März bis Mai
Ernten
Geerntet werden meist nur die länglichen Blätter – am besten vor der Blüte. Diese sehen den giftigen Blättern des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose sehr ähnlich, deshalb ist die Verwechslungsgefahr groß (siehe Tipps zur Unterscheidung unten). Da sich die Pflanze nur langsam verbreitet, sollte man beim Sammeln zurückhaltend sein und nur aus großen Beständen ernten. Lässt man von der einzelnen Blattrosette mindestens zwei Drittel stehen, übersteht die Pflanze das nächste Jahr.
Verwendung
Beim Trocknen gehen die Wirkstoffe des Bärlauchs verloren. Deshalb verwendet man ihn am besten frisch, friert ihn ein oder verarbeitet ihn zu Pesto. Eingesetzt wird das aromatische Kraut in Suppen, Salaten, Knödeln oder Saucen.
Geschichten und Bräuche
Bärlauch ist eine sehr alte Heilpflanze. Schon in jungsteinzeitlichen Siedlungen des Alpenvorlandes fand man Überreste. Man nimmt an, dass Menschen schon vor 5.000 Jahren Bärlauch kannten und aßen. Die erste schriftliche Erwähnung findet er in der Antike, die Römer schätzten ihn aufgrund seiner Heilwirkung sogar mehr als Knoblauch. Lauchgewächse wurden insbesondere bei verschiedenen Arten von Vergiftungen eingesetzt. Im 8. Jahrhundert schrieb Karl der Große den Anbau von Bärlauch neben anderen Naturpflanzen vor und in mittelalterlichen Kräuterbüchern wird er als das „wirksamste Kraut zur Reinigung von Magen und Blut“ gepriesen. Neben seiner Heilwirkung wurde Bärlauch – so wie Knoblauch – auch zum Vertreiben von Vampiren, Dämonen und Hexen eingesetzt. Außerdem sollte er Schlangen und Teufel fernhalten. Dazu wurde insbesondere in der Walpurgisnacht Bärlauchsuppe gekocht und gegessen.
Heilmittel
Bärlauch unterstützt den Stoffwechsel, wirkt entschlackend, blutreinigend, harn- und schweißtreibend. Er ist bestens für eine Frühjahrskur geeignet. Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt stimuliert er das Immunsystem, und seine antibiotische und desinfizierende Wirkung hilft bei Fieber und Entzündungen. Außerdem gilt Bärlauch als durchblutungsfördernd und wirkt so u. a. gegen Frühjahrsmüdigkeit. Darüber hinaus lindert er Arteriosklerose, Bluthochdruck, Rheuma, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und allgemeine Leistungsschwäche.
Vorsicht beim Sammeln vor allem im April und Mai! Denn bevor die typischen weißen Doldenblüten des Bärlauchs austreiben, können die Blätter leicht mit den zur gleichen Zeit wachsenden giftigen Maiglöckchen und noch gefährlicheren Herbstzeitlosen verwechselt werden!
- Bärlauch verströmt einen Knoblauchduft.
- Seine einzelnen Blätter wachsen direkt aus dem Stängel und sind weich.
- Seine Blätter sind auf der Unterseite stumpf.
- Der Blätterrand ist leicht gewellt.
- Er besitzt eine kugelförmige Sammelblüte, die nach oben wächst.