Thymian

Die heilende Kraft der Pflanzen

Thymian ist ein Halbstrauch, der bis zu 40 cm hoch wachsen kann und auf dem im Sommer kleine Blüten in einem schwach rosa Farbton wachsen. Die Blätter kann man bis in den Winter ernten.

Verwendung

Als Küchenkraut ist Thymian in der mediterranen Küche unverzichtbar. Er schmeckt frisch und auch getrocknet sehr gut. Sein Verwandter, der Zitronenthymian, ist dagegen nur frisch zu empfehlen. Thymian sollte vorsichtig dosiert und möglichst mitgekocht oder -geschmort werden, denn dann entfaltet er erst sein intensives Aroma. Gemüse, aber auch Fleisch-, Fisch-, Geflügel- und Wildgerichte harmonieren mit Thymian. Da er unterstützend bei der Verdauung von Fett wirkt, begleitet er traditionell fettreiche Speisen.

Thymian ist nicht nur ein beliebtes Würzkraut, sondern auch eine wichtige Heilpflanze bei schweren Erkrankungen der Atemwege. Thymian wirkt desinfizierend, antibakteriell, beruhigend, schleimlösend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Seine keimtötenden und krampflindernden Eigenschaften wirken vor allem bei krampfartigem Husten und bei einer tief sitzenden Bronchitis. Ein Kräuterkissen mit Thymian lindert auch Schlafprobleme, Migräne und Verspannungen. Er wird als Tee, als Hustenbalsam, als ätherisches Öl für die Aromalampe oder zum Einmassieren in die Füße, aber auch als Zusatz zum Badewasser verwendet. Er wirkt auch als Räucherkraut stärkend und kräftigend, außer-dem reinigt er die Luft von Viren und Bakterien.

Ofen-Melanzani mit Thymian garniert

Dem Solarplexus zugeordnet ist er auch für Gefühle zuständig. „Nicht verdaute Gefühle“ verderben sozusagen auch die körperliche Verdauung. Thymian soll Melancholie und Traurigkeit lindern und Lebensmut und Fröhlichkeit schenken.

Steckbrief

Anbau, Pflege:
Thymiane bevorzugen helle und trockene Standorte mit nährstoffarmen und sandigen Böden. So findet er sich oft an Wegrändern, auf trockenen Wiesen oder auf Mauern. Die Samen befinden sich in eiförmigen Nüsschen. Er ist winterhart und erweist sich als pflegeleicht – und sollte nicht zu viel gegossen werden.

Pflanzenfamilie: Lippenblütler

Saison: April - September

Haltbar machen: Trocknen und einfriern

Geschichten und Bräuche

Blühender Thymianstrauch

Thymian diente schon im antiken Griechenland als Räucherzusatz, der Geist und Gemüt anregen sollte. Er soll vor Unwettern und Blitzschlag und sogar – ähnlich wie Knoblauch – vor dem Teufel schützen.

Es gibt Geschichten, in denen sich der Teufel einer Jungfrau nähert und nur durch eine Thymianpflanze abgehalten werden kann.

Im Mittelalter haben die Frauen ihren Männern Thymian ins Gewand eingenäht, damit diese auf ihren Feldzügen gut geschützt waren. Auch bei Asthma oder Atemnot wurde diese Heilpflanze eingesetzt.

Auf Bauernhöfen war es Brauch, zur Sommersonnenwende geernteten Thymian abzukochen und mit dem Sud die Euter der Kühe einzureiben, um sie gesund zu erhalten und die Milchproduktion anzukurbeln. Auch den Hennen legte man Thymian in die Brutstätten, um sie und ihre Brut vor Krankheiten zu bewahren.

Rezeptur:

THYMIAN ERKÄLTUNGSBAD
Frisches Thymiankraut vermörsern und im Verhältnis 1:5 mit Natursalz oder Meersalz vermengen. Dieses Badesalz einige Wochen stehen lassen und dann als Badezusatz gegen Erkältung verwenden.

Text: Karin Tomka


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