Majoran

Die heilende Kraft der Pflanzen

Majorankraut kann eine Wuchshöhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen. Die Pflanzenteile sind oft grau behaart. Auf den dünnen, stark verzweigten, fast vierkantigen Stängeln wachsen kleine elliptische Blätter und viele weiße oder blasslila Blüten, in fast kugeligen Blütenständen angeordnet.
 

Anbau, Pflege von Majoran

Majoran stammt ursprünglich aus Kleinasien und setzt daher ein warmes und mediterranes Klima voraus. Er kommt bei uns kaum in freier Natur vor und wird in Töpfen oder im Freiland kultiviert. Am besten wächst er in guter lockerer, humus- und nährstoffreicher Blumenerde mit etwas Sand vermischt. Er sollte regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Aufgrund der Unverträglichkeit mit sich selbst, muss er im Folgejahr an einem anderen Standort gepflanzt werden.

Verwendung & Wirkung von Majoran

Majoran wird vorwiegend als Gewürzkraut in der Küche verwendet und ist auch Bestandteil der bekannten Gewürzmischung „Herbes de Provence“. Sein kräftiges Aroma kommt bei Fleischgerichten, aber auch bei Fisch und Gemüse zum Einsatz. Da er hilft, schwere Speisen zu verdauen, setzt man ihn vorwiegend in der deftigen Küche ein, bei Braten, Eintöpfen, Saucen, Hülsenfrüchten oder Bratkartoffeln. Zusammen mit Wacholder eignet sich Majoran auch gut zum Würzen von Fleisch- und Wildragouts. Sehr häufig wird er als Wurstwürze eingesetzt, was ihm etliche Namen, wie zum Beispiel Wurstkraut oder Blutwürze eingebracht hat.

Aufgrund seiner antibakteriellen, beruhigenden, krampflösenden und schleimlösenden Wirkung, bringt er auch bei krampfartigem Husten und Keuchhusten,bei entzündeten Schleimhäuten und bei Bronchitis Linderung. Durch die Bildung von Magensäften hilft er gegen Blähungen und gegen Verstopfung und kurbelt den Fettabbau an. Im Magen-Darm-Trakt oder auf Wunden wirkt er desinfizierend. Durch seine entkrampfende und beruhigende Wirkung hat der Majoran auch eine förderliche Wirkung auf das Nervensystem und bringt bei nervöser Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder Migräne und auch bei Seekrankheit Besserung. Die Volksmedizin verwendet ihn sogar bei Epilepsie. Allgemein gilt er als kräftigend, appetitanregend und schweiß treibend und somit entgiftend.
 

Bund frischer Majoran mit einer Kordel zusammengehalten

Steckbrief

lateinische. Bezeichnung: origanum majorana

Pflanzenfamilie: Lippenblütler

Saison: Juni - Oktober

Konservieren: Zum Trocknen die Pflanzen nicht zu dicht über dem Boden abschneiden, die trockenend Blätter rebelt man von den Stängeln.

Geschichten und Bräuche

Gemüsesuppe im Topf mit Majoranzweig garniert

Auch Majoran weihten die Griechen des Altertums der Liebesgöttin Aphrodite. Diese bezeichnete Majoran als ein Symbol der Glückseligkeit. Er galt dank seiner entkrampfenden und tonisierenden Wirkung als Liebesmittel, das zur Stärkung der Liebeskraft verwendet und bei verschiedenen Zeremonien eingesetzt wurde. So war es in Griechenland üblich, frisch verheirateten Paaren Girlanden aus Majoran um den Hals zu legen. Hymenaios, der griechische Gott der Hochzeit, wurde auch oft mit einem Majorankranz dargestellt.

TIPP

Bei Schnupfen, Husten und Erkältung hilft inhalieren mit Majoran.
2 EL Majoran in 1 l Wasser, 3x täglich 1 Minute inhalieren.

Majorantee für die Verdauung: 1-2 Teelöffel frisches Majorankraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 3 Mal täglich eine Tasse trinken!

Text: Karin Tomka


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