Nachhaltig leben

leicht gemacht

Immer mehr Hersteller setzen bei ihren Produkten auf natürliche Inhaltsstoffe. Viele Alternativen lassen sich aber auch ohne großen Aufwand ganz einfach daheim umsetzen. Wir machen einen Rundgang durch die eigenen vier Wände.

Küche

Beim Kühlschrank auf die Temperatur achten: Am besten ist eine konstante Kühlschranktemperatur von 5 bis 7 Grad. Die Tür sollte immer nur kurz geöffnet und nie warme Speisen in den Kühlschrank gestellt werden. Und: Kühlschrank regelmäßig abtauen, da er sonst unnötig viel Strom verbraucht. Denn vereiste Kühlschränke müssen deutlich mehr Energie aufwenden, um die angestrebten Minusgrade halten zu können. Mit einer zusammenlegbaren Einkaufstasche, die man immer bei sich trägt, wird durch den Verzicht auf Plastiksackerl nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Geldbörse.
 

Badezimmer

Befüllen Sie zum Beispiel Ihre Waschmaschine einmal mit Naturmaterialien: Wer hätte gedacht, dass aus ganz gewöhnlichen Kastanien ein natürliches Waschmittel wird? Und das geht so: Kastanien sammeln, zerkleinern, indem man sie in einen Sack gibt und darin zerstößt, mit Wasser aufgießen und ein paar Stunden ziehen lassen.

Das Ergebnis: ein milchiger Saft, den man abseiht und statt eines herkömmlichen Waschmittels in die Waschmaschine gibt. Die in den Kastanien enthaltenen Saponine machen die Wäsche tatsächlich schön sauber. Und Essig statt Weichspüler macht das natürliche Waschen perfekt. Alternativ kann man den Weichspüler auch einfach weglassen. Auch Kosmetikprodukte enthalten oft Chemikalien und andere Zusatzstoffe.

Die Alternative: Naturkosmetik mit Gütesiegeln wie Austria Bio Garantie, Lacon, Ecocert oder NaTrue.

Und: Haben Sie gewusst, dass rund 10 Prozent des gesamten Energiebedarfs im Haushalt für die Warmwasserbereitung aufgewendet werden?

Laufender Wasserhahn in einem Garten

Alleine ein tropfender Wasserhahn kann rund 170 Liter Wasser monatlich kosten. Bis zu 5 Liter Wasser pro Tag ersparen Perlatoren an Wasserhähnen: Sie bringen Luft in den Wasserstrahl, so dass mit weniger Wasser dieselbe Wirkung erzielt werden kann. Seine Weiterentwicklung wurde 2010 sogar für den europäischen Erfinderpreis nominiert.

Junge Frau inspiziert ihren Kühlschrank
Frisch geöffnete Kastanien
Einkäufe werden aus Stofftasche geholt

Wohnzimmer

Auch beim Strom lässt sich gut sparen, etwa mit energiesparenden Elektrogeräten: Das EU-Energielabel gibt die jeweilige Energieeffizienzklasse an. Der Stand-by-Betrieb von Geräten sollte vermieden werden, er kostet einen österreichischen Haushalt im Schnitt 50 Euro pro Jahr. Auch Ladegeräte verbrauchen selbst dann Strom, wenn sie nicht in Betrieb sind. Die Raumheizung benötigt die meiste Energie im Haushalt – je nach Gebäude und Dämmung zwischen 50 und 80 Prozent. Daher ist ein effizientes Heizsystem besonders wichtig – am besten aus erneuerbarer Energie wie Fernwärme oder Holz. Thermovorhänge helfen mit, den Raum warm zu halten. Und Heizgeräte sollten frei stehen: Ein Heizkörper zwischen Couch und Wand braucht mehr Energie als ein freistehender. Oft sind Fensterbretter so tief, dass sie bis über den Heizkörper ragen – dann entweicht Wärme nach oben und es kommt zu einem Wärmestau. Mit jedem Grad niedrigerer Raumtemperatur lässt sich auch zusätzlich Heizenergie einsparen: Für ein gesundes Heizklima reichen um die 20 Grad Celsius.

Nachhaltig garteln

Insektenhotel im Garten

Vögel und Insekten sind der natürlichste Pflanzenschutz überhaupt: Durch das Anbringen von Vogelnistkästen oder Insektenhotels kann die Artenvielfalt in einem Garten gefördert werden; letztere dienen Florfliegen oder Wildbienen in der kalten Jahreszeit auch als Winterquartier. Im Herbst sollte der Garten winterfest gemacht werden: Herbstlaub einsammeln, Sträucher und Bäume beschneiden, Beete abdecken. Igel, Fledermäuse und Eichhörnchen brauchen im Winter ein Quartier, um sich vor der Kälte zu schützen; ein liegen gelassener Laubhaufen dient als Unterschlupf für Igel.

Weinbergschnecken suchen sich in der kalten Jahreszeit einen unzugänglichen Platz im dichten Gestrüpp, Eichhörnchen machen es sich gerne in Vogelhäusern gemütlich.

Generelle Haushaltstipps

Nachhaltig leben muss nicht unbedingt teuer sein – im Gegenteil: Auch durch Weglassen kann man die Umwelt schützen. Am besten mit der Frage: Brauche ich das wirklich?

Beim Tauschen und Teilen, der sogenannten „Sharing Economy“, werden Umwelt und Geldbörse geschont: das reicht von Carsharing über Kleidertauschbörsen bis zur Nachbarschaftshilfe.

Ein Beispiel: Um alle paar Monate ein Loch in die Wand zu bohren, brauche ich nicht unbedingt eine eigene Bohrmaschine. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es einen Nachbarn, der genau das Gerät besitzt, das ich gerade brauche. Im Gegenzug kann man etwas anderes anbieten, wie etwa Hilfe beim Blumen gießen, wenn der Nachbar verreist, oder ein wenig gebrauchtes Küchengerät.

Das Gute daran: Schafft man sich selbst weniger an, bedeutet das am Ende auch, dass man selbst weniger Müll produziert. Der Umwelt zuliebe.



Frau durchstöbert Kleidung an einer Kleiderstange

Tipp von Kauffrau Edith Steinmaurer

Einen Allesreiniger erhalten Sie, indem Sie einen Liter Wasser zum Kochen bringen, etwas abkühlen lassen, in eine Flasche geben, mit 1 EL Essig, 1 EL Speisesoda (Natron, erhältlich in der Drogerie oder Apotheke), 1 EL Zitronensaft, 1 EL Teebaumöl vermischen und kräftig schütteln. Für eine Scheuermilch benötigen Sie Zitronensaft, Schmierseife, 2 EL Natron und 2 EL Salz. Eine Mischung aus Essig und Salz ist ein guter Oberflächenreiniger. Wasser und Essig, im Verhältnis 1:1 gemischt, eignet sich hervorragend zum Fensterputzen und gegen Kalkflecken.