Lavendel

Die heilende Kraft der Pflanzen

Der buschig verzweigte Lavendel-Halbstrauch mit aufrechten Zweigen kann bis zu einem Meter groß werden. Er besticht nicht nur durch seine violetten Blüten in Ährenform, sondern vor allem durch seinen intensiven Duft, der bei Feuchtigkeit noch stärker wahrzunehmen ist. Auch blaue oder rosa Blüten kommen auf den grau-grünen Stängeln mit den länglichen Blättern vor.

Verwendung

Lavendel wird in der Avantgardeküche in Desserts eingesetzt. Die jungen Blätter und weichen Triebe eignen sich in kleineren Mengen auch zum Würzen von Lammfleisch, Fisch, Geflügel oder Suppen, außerdem für Salate.

Aber nicht nur in der Küche wird Lavendel zum Verfeinern von Gerichten verwendet, vor allem wegen seines Duftstoffes wird er angepflanzt. Sei es zwischen den Rosensträuchern als Schutz vor Ungeziefer oder Blattläusen oder als Duftsäckchen mit Motten abschreckender Wirkung im Kleiderschrank, der Einsatz ist vielseitig.

Auch als Dekoration ist der Lavendelstrauch beliebt.

Vorwiegend wird Lavendel in der Parfumerzeugung genutzt. Aus den Blütenständen und den Stängeln wird Lavendelöl gewonnen oder die Blüten in Öl angesetzt.

Lavendel wird auch als Nebentracht in der Imkerei verwendet, das heißt, in der Nähe der Bienenstöcke gepflanzt, um Bienen zu nähren.
 

Muffin mit Lavendelblüte verziert

Die beruhigende Wirkung des Lavendels ist allgemein anerkannt, daher wird er auch in der Pharmazie eingesetzt. Man muss bei Unruhezuständen und Einschlafstörungen Lavendel aber nicht unbedingt einnehmen, alleine der Duft wirkt beruhigend. Als Aromatherapie kann man Lavendel bei Migräne und nervösen Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden wirksam einsetzen.

Einreibungen mit Lavendelöl wirken aktivierend und dienen zur Bekämpfung rheumatischer Beschwerden. Als Badezusatz kann man es bei Kreislaufstörungen verwenden. Auch in Gurgellösungen ist Lavendelöl wegen seiner antibakteriellen Wirkung oft enthalten.
 

Steckbrief

Pflanzenfamilie: Lippenblütler

Saison: Juli - August

Konservieren:  trocknen

Anbau, Pflege

Die Heimat von Lavendel ist die Küstenregion des Mittelmeerraumes. Er liebt sonnige Standorte und verträgt Trockenheit, und er ist mit sandigem und kalkhaltigem Boden zufrieden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, Teilung größerer Stöcke und wurzelbildender Seitentriebe sowie durch Ableger oder Stecklinge. Winterharte Sorten sind nur in Kälteperioden mit wenig Schnee, der als Kälteschutz wirkt, gefährdet. Im März sollten die alten Triebe herausgeschnitten werden. Auch nach der Blüte ist ein Rückschnitt der Pflanze zu empfehlen, aber nicht zu tief.
 

Geschichten und Bräuche

Wilder Lavendel im Feld bei Sonnenuntergang

Die volkstümlichen Namen des Lavendels lauten: Lavander, Schwindelkraut, Tabaksblüten und Nervenkräutel! Der „lavandula spica“, diente als duftendes Salböl, mit dem angeblich Maria Magdalena Jesu die Füße gesalbt haben soll. Im Mittelalter bediente man sich seiner, um dem Gestank der Straße entgegenzuwirken, und man glaubte an die schützende Wirkung gegen die Pest. Im 15. Jahrhundert tauchten auch die ersten Tussi-Mussies auf: Duftende Bündel mit Kräutern und Moos, die im angelsächsischen Raum immer noch für Hochzeiten gemacht werden.

Rezepturen mit Lavendel

Ein Lavendelsäckchen in der Nähe des Kopfpolsters hilft bei Einschlafstörungen!

Lavendeltee
Zwei Teelöffel frische oder ein Teelöffel getrocknete Lavendelblüten (wenn möglich in Bio-Qualität) mit 80 °C warmem Wasser übergießen und 3,5 Minuten ziehen lassen. Dieser Tee sorgt für Ruhe und Entspannung! Und erkaltet ergibt der Aufguss ein beruhigendes Gesichtswasser.

Text: Karin Tomka


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