Ingwer

Die heilende Kraft der Pflanzen

Ingwer, auch Ginger, Imber oder Immerwurzel genannt, stammt ursprünglich aus Südostasien. Er wird in tropischen und subtropischen Ländern, aber auch in Frankreich kultiviert. Das Ingwergewächs wird bis zu einem Meter hoch, die Blüten sind gelbgrün.

Geschichten und Bräuche

Der Ingwer zählt zu den ältesten Gewürzen und Heilpflanzen. In China wurde er bereits vor ca. 3.000 Jahren kultiviert und eingesetzt. In der Antike schätzten Römer und Griechen die Ingwerpflanze als Allheilmittel.

Im 9. Jahrhundert vermehrten französische Mönche das Wissen um seine Heilwirkung, und im 17. Jahrhundert nutzten hauptsächlich die Briten dieses Gewürz.

Vor rund 50 Jahren wurde es bei uns beliebt.
 

Selbstgemachte Ingwer-Limonade in einem Old-Fashioned Glas, daneben frischer Ingwer, Minze, Zitronen und Limettenscheiben

Heimischer Anbau

Bei uns kann Ingwer als Zierpflanze unter günstigen Bedingungen und ohne Frost auch im Garten gedeihen. Dazu schneidet man die Wurzelballen in etwa drei bis fünf Zentimeter breite Stücke und steckt sie mit der Schnittfläche nach unten in die Erde. Ein kleines Stück lässt man herausstehen.

Verwendung

Junge Ingwerwurzeln auf blauem Tisch

Verwendung findet nur die Ingwerwurzel, eigentlich der Wurzelstock (Ingwer-Rhizom). In geriebener Form oder in feine Scheibchen geschnitten kann die Wurzel in Tees, Kaffee, Shakes und Smoothies genossen werden. Ansonsten wird sie getrocknet und gemahlen.

Häufig wird Ingwer in der Getränke- und Lebensmittelindustrie verwendet. Die englischen Bezeichnungen Ginger Ale (alkoholfreie Limonade) und Gingerbread (Lebkuchen) weisen z. B. auf seine Verwendung hin. Ingwerpflaumen oder -nüsse sind in Sirup eingelegte Ingwerstücke zum Naschen. Zudem gibt es kandierten Ingwer.
 

Geschmack

Ätherische Öle sind für den zitronigen Geruch verantwortlich, Stoffe wie Gingerol für die Schärfe, die von fruchtig scharf bis brennend scharf reicht.

Heilmittel

In der Heilkunde gibt es zahlreiche Belege für die breite Wirkung des Ingwers: In einer Studie stellte sich zum Beispiel heraus, dass sich bei regelmäßigem Konsum von Ingwer Muskelkater um ca. 25 Prozent verringerte. Außerdem soll er positiv auf den Blutzuckerspiegel, gegen grauen Star, Alzheimer und gegen Krebs wirken.

Der Wurzel wird auch ein hemmender Effekt auf die Blutgerinnung nachgesagt, sie soll den Stoffwechsel fördern und Haarausfall mindern. Durch die Durchblutungsförderung wirkt die scharfe Wurzel erhitzend und angeblich auch als Potenzmittel.
 

Heißer Ingwertee in einem Glashäferl, daneben frischer Ingwer und ein Löffel

Tipp

Frischer Ingwer ist im Kühlschrank und in Plastik verpackt etwa zwei Wochen haltbar. Er enthält verdauungsfördernde, magenstärkende, appetit- und kreislaufanregende Stoffe sowie Vitamin C, Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Ingwer wirkt antioxidativ, entgiftend, entzündungshemmend und schleimlösend. Ingwertee Eine kleine frische Ingwerwurzel hacken, in 1 Liter Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen und abseihen. Mit Honig und/oder Zitronensaft verfeinern. Den Tee über den Tag verteilt trinken.

ACHTUNG: Ingwer sollte während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und bei Bluthochdruck nur in kleinen Mengen konsumiert werden.

Text: Karin Tomka


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