Ostern

Zu Ostern legen die Österreicherinnen und Österreicher besonders großen Wert auf Traditionen. Dabei ist die Familie zu Ostern besonders wichtig. Kulinarischen Bräuche, die neben dem Osterhasen und Ostereiern weit verbreitet sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Daneben gibt es aber noch viele weitere Traditionen, Geschichten und Legenden, die diese Zeit des Jahres so besonders machen.

Kinder Ostereier suchen

Ostern, und damit die Osterzeit, beginnt in Österreich mit dem Aschermittwoch und der Fastenzeit. Diese endet am Karsamstag mit dem 40. Fastentag. Die letzte Woche vor Ostern, in Österreich und dem deutschsprachigen Raum als Karwoche bezeichnet, beginnt ihrerseits mit dem Palmsonntag, dem Tag also, an dem in der christlichen Kirche dem Einzug von Jesus in Jerusalem gedacht wird. In vielen Gegenden Österreichs ist es üblich, in der Karwoche den Ort und die Häuser zu putzen, damit die Gemeinde am Ostersonntag besonders hell und sauber strahlt.

Am Gründonnerstag, dem Donnerstag vor Ostern, gedenken Christen dem letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, am Karfreitag der Kreuzigung und dem Tod Jesu, und am Sonntag schließlich seiner Auferstehung.

  • Das Osterfeuer: Vor allem im Alpenraum ist das Osterfeuer ein fester Bestandteil der Feierlichkeiten rund um die Osterfeiertage. Auf Hängen und Bergen, aber auch in den Tälern wird teils meterhoch Holz gestapelt und entzündet. Oftmals findet dies im Anschluss an die Osterfeier in der Kirche oder Familie statt.
  • Der Osterkranz: Ein kranzförmiges Gebäck, das mit verschiedenen Füllungen versehen wird. In manchen Gegenden wird er jedoch auch aus Ästen oder anderem Material geflochten und zur Dekoration verwendet.
  • Der Osterstrauch: Der Osterstrauch ist eine klassische Osterdekoraktion - Ein Strauß aus Ästen (meist Palmkätzchen oder Kirschen), die einige Tage vor Ostern abgeschnitten und in Wasser gestellt werden, damit sie an Ostern blühen. Oftmals werden sie mit bemalten Ostereiern behängt.
  • Osterlamm: Das Osterlamm ist ein Gebäck in Form eines Lammes, das im übertragenen Sinne für das Lamm Gottes (Jesus) steht.

Ostern genießen

Ostern ist für viele aber vor allem eines: Ein Fest zum Genießen. Es gibt zahllose Rezepte und Speisen, die bei einem Ostermenü oder dem Osterbrunch nicht fehlen sollten. Was sind aber die gängigsten Osterrezepte rund um Ostern und die Feiertage?

Als Hauptspeise kommt in vielen Haushalten traditionell ein Osterlamm auf den Tisch, z.B. Lamm mit Kräuterkruste und Polenta, opens an external URL. Natürlich darf das flaumige Osterbrot, opens an external URL aus frischem Germteig beim Osterbrunch nicht fehlen. Zu den süßen Klassikern gehören auch das Osterlamm und der Osterzopf.

Osterlamm

Osterlamm auf einem Teller

Zutaten: 3 Eier, 130 g Staubzucker, 1 Prise Salz, 1 Packung Vanillezucker, Zitronenschale (abgerieben), 130 ml Öl,  130 g Mehl, 1/2 Packung Backpulver und 130 ml Eierlikör

Den Backofen auf 170 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Lamm-Backform mit Öl ausstreichen und mit Mehl bestäuben, Mehl und Backpulver versieben, Eier trennen. Eidotter mit 70 g Staubzucker, Salz, Vanillezucker und abgeriebener Zitronenschale gut schaumig rühren. Das Öl unter ständigem Rühren langsam einträufeln. Eiklar mit übrigem Staubzucker zu Schnee schlagen. Zuerst Mehlmischung, dann Eierlikör in die Öl-Masse heben. Zuletzt den Schnee behutsam unterheben. Masse in die vorbereitete Lammform geben und im Backofen auf unterster Schiene für ca. 35 Minuten backen. Osterlamm aus dem Backofen nehmen, ca. 10 Minuten ziehen lassen, die Form abnehmen und das Osterlamm mit Staubzucker bestreuen.

Osterzopf

Zutaten: 400 g Mehl, 160 ml Milch, 40 g Hefe, 60 g Butter, 3 Eier (nur Ei-Dotter), 60 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 1 EL Milch, 2 EL Hagelzucker und Zitronenschale (abgerieben)

Einen Hefeteig zubereiten, Mehl in eine Schüssel geben. Ein Drittel der lauwarmen Milch zugeben und die Hefe hineingeben, mit etwas Mehl vom Rand und die Oberfläche ein wenig mit Mehl bestäuben. Zugedeckt an einen warmen Ort ziehen lassen, bis die Oberfläche rissig wird. Die Butter anschmelzen, Zucker, Eidotter, Vanillezucker, Salz, Butter und abgeriebener Zitronenschale verrühren. Diese Mischung mit dem Rohteig vermengen und gut verkneten. Zugedeckt an einen warmen Ort ca. 30 Minuten ziehen lassen. Auf einer mehlbestreuten Arbeitsfläche den Rohteig in drei gleich große Stücke teilen, zuerst rund formen und dann zu einem Strang von ca. 40 cm rollen. Die drei Rollen an einem Ende zusammendrücken und dann einen Zopf flechten. Den Osterzopf auf ein Blech legen und zugedeckt 20 Minuten ziehen lassen. Mit Eidotter-Milch-Mischung bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Den Osterzopf im vorgeheizten Backrohr bei 175°C zirka 30 Minuten backen.

Osterzopf mit einem hartgekochten Ei auf einem Teller

Osterbräuche: So ist das Fest entstanden

Der Osterhase, Ostereier, das Osternest suchen und alles drum herum sind ein fester Bestandteil unserer Kultur. Doch wo kommen diese Traditionen eigentlich her? Um das zu beantworten, muss man zunächst die bekannteste und am weitest verbreitete Tradition rund um Ostern beleuchten: Den Osterhasen, der zur Freude der ganzen Familie seine Ostereier im Garten oder im Haus versteckt. Zur Herkunft dieser Geschichte gibt es zahlreiche Varianten.

Im germanischen Volksglauben war der Hase das Symbol für die Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Er wurde wegen seiner ausgeprägten Fortpflanzung als Fruchtbarkeitssymbol verstanden. Allerdings ist noch bis zum heutigen Tag nicht abschließend geklärt, inwieweit der Name der Fruchtbarkeitsgöttin mit dem heutigen Wort „Ostern“ verwandt ist.

Hasen in einem Körbchen mit bunt bemalten Eiern

Auch in der Antike und dem frühen Christentum lassen sich Referenzen zum Hasen finden: Er war ein beliebtes Motiv, das sich in Wandmalereien, auf Vasen und in Mosaiken wiederfinden lässt und galt als ein Symbol für Wiedergeburt und Leben. Eine leichte Anpassung erhielt die Symbolik im späten Mittelalter: Unter dem Einfluss des Christentums wurden Hase und Ei zu Sinnbildern für die Auferstehung von Christus.

Der Brauch, vom Osterhasen zu Ostern bunte Eier geschenkt zu bekommen, hat sich allerdings erst im 17. Jahrhundert entwickelt. Bevor sich der Hase als Verteiler etabliert hat, waren es Vögel, die für das Mitbringen der Eier zuständig waren – und hier vor allem Storche und der Kuckuck. Sie seien, so sagte man, an Gründonnerstag nach Rom geflogen um dort die Eier einzusammeln, um sie dann am Karsamstag zu verteilen. Am Ostersonntag war es dann schließlich soweit, und sie konnten gesucht werden. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Vögel dann durch Hasen ersetzt, wobei noch heute in Teilen Österreichs Kindern erzählt wird, es seien die Kirchenglocken, die nach Rom geflogen seien um die Eier zu holen, weshalb sie in den Tagen vor Ostern nicht läuten.

Das Osterei an sich hat sogar eine noch längere Tradition als der Brauch, vom Osterhasen bunte Eier geschenkt zu bekommen. Es geht bis in vorchristliche Tage zurück: In dieser Zeit galt das Ei als Quelle des Lebens. Diese Assoziation wurde von der Kirche übernommen, wo als Sinnbild für Leben die Auferstehung Jesu symbolisiert. Das Bemalen der Eier lässt sich ebenfalls in die Zeit vor Christus zurückverfolgen – bereits im alten Ägypten wurden Eier bemalt, damals allerdings eher Straußen- als Hühnereier. Die ersten in der christlichen Kirche eingefärbten Eier waren rot, in Anlehnung an das Blut Jesu. Erst ab dem 12. Jahrhundert wurden die Eier, wie wir es heute kennen, bunt bemalt.